Outdoor – Abenteuer – Teil2
Im Teil 1 unserer Microadventure Serie habe ich Euch von der Übernachtung im Wald bzw. freier Natur erzählt.
Für einen oder mehrere Tage in der Natur sind vor allem 2 Bedürfnisse abzudecken: Durst und Hunger. Auch ich nehme oftmals genügend Wasser und Lebensmittel mit, damit ich mich bei meinem Ausflug in die Natur nicht darum kümmern muss, sondern mich anderen Dingen widmen kann.
Die Suche nach Wasser
Ich möchte mich heute nicht mit Szenarien auseinandersetzen, wie ich für Krisenzeiten meinen Wasservorrat anlegen kann. Wer darüber nähere wissen möchte, kann das ausführlich in unserem Blog Wasseraufbereitung nachlesen.
Heute soll es nur darum gehen, wie ich meinen Wasserbedarf während meines kleinen Outdoor-Abenteuers aus der Natur abdecken kann.
Wichtiger Faktor: die Jahreszeit
Im Frühling, bevor die Birken blühen, stehen sie voll im Saft. Ich nehme dann mein Messer, ritze ein kleines Loch in den Stamm, halte eine Metallhülse darüber und schon fließt Wasser in meinen Becher. Viele von Euch haben sicher den Film „Die Tribute von Panem“ gesehen, da verwenden sie ein Metallteil, dass einem Zapfhahn für Bierfässer ähnelt. Auch dieses Teil eigent sich herrvorragend zur Wassergewinnung.
Achtung: Das Loch in der Birke nachher unbedingt mit Harz verschließen, da die Birke sonst ihre gesamte Flüssigkeit verliert!!
Sprudelndes Wasser aus einem Bach
Wenn ich mein Microadventure ohne die Mitnahme von Wasser plane, dann suche ich mir natürlich immer ein Plätzchen in der Nähe eines Bach, Fluß oder kleinen Teich aus. Trotz Abenteuer muss ja die Suche nach Wasser nicht ewig dauern.
Bei einem Bach ist es einfach, noch dazu wenn der Boden eher steinig ist. Da genügt es, einfach meine Flasche oder Wassersack an der Oberfläche einzutauchen und schon habe ich die Hälfte meines Wasserbedarf für diesen Tag.
Bei einem Fluss mit stärkerer Strömung und/oder schlammigeren Untergrund, werden viele Teilchen im Wasser schweben, die ich nicht unbedingt im Trinkwasser haben will. Ich behelfe mir mit einem Tuch, durch dass ich das Wasser in mein Gefäß oder Wassersack laufen lasse.
Wasser für eine größere Gruppe
Und wenn wir einmal als Gruppe unterwegs sind und wir uns nur einmal mit dem Wasserholen beschäftigen wollen, dann kommt unser „Notzelt“ zum Einsatz. Ein langer Schlauch, den ich an einem Ende zusammenknote. Und schon kann ich mehrere Liter Wasser auf einmal holen.
Tipp: Den Sack mit der Öffnung in Fließrichtung halten, nicht in die Strömung! Warum? Das erfahrt Ihr im Detail in unserem Survival-Training.
ACHTUNG: Unterschätzt nur nicht das Gewicht von Wasser! Und da der Sack ja auch nicht ganz formstabil ist, tragt ihn lieber zu zweit, um nicht oben nur mehr mit der Häfte des Wassers anzukommen.
Schadstoffe im Wasser
Auch in unseren Breiten können sich schädliche Bakterien im Wasser bilden: Durch abgestorbene Organismen, totes Getier, Exkremente von Tieren. Aber auch Abfall oder Shampoo und Geschirrspülmittel, die nicht biologisch abbaubar sind, verunreinigen das Wasser.
In einem schnell fließenden Gewässer werden die Schadstoffe rasch abtransportiert und lösen sich mit der zurückgelegten Strecke auch bald auf. In langsam fließenden oder gar stehenden Gewässern sammeln sich die Schadstoffe an einem Ort und bleiben wesentlich länger im Wasser vorhanden. Trotzdem kann ich auch dieses Wasser für meinen Bedarf verwenden, ich muss es nur entsprechend reinigen. Und dafür habe ich im wesentlichen 3 Möglichkeiten:
- Tabletten
- Filter
- UV Licht
Alle 3 eignen sich durchaus für mein Abenteuer vor der Haustüre.
Wasser entkeimen mit Tabletten
Als Tabletten habe ich immer das Micropur Classic dabei.
- Klein und leicht im Packmaß
- 1 Tablette für ein Liter Wasser (mit mehr als 3-5 Liter rechne ich nicht an einem Wochenende)
- 2 Stunden einwirken lassen (ich habe Zeit, mir das Wasser rechtzeitig zu organisieren)
- Absolut geschmacksneutral
- Tötet alle Bakterien
Wasser entkeimen mit UV Licht
Habe ich das Gefühl, ich möchte sofort nach der Aufnahme des Wassers auch trinken können, entscheide ich mich für den Steripen. Er tötet mit Hilfe von UV Licht alle lebende Organismen und damit auch die Bakterien in meinem Wasser.
- Klein und leicht im Packmaß
- Wird mit 4 AA Batterien oder Akkus betrieben (kein Problem für das Wochenende)
- 1/2 Liter Wasser ist nach ca. 45 sek. trinkfertig
Wasserfilter
Für das Wochenende vor der Haustüre wäre zum Beispiel der BeFree von Katadyn völlig ausreichend. Eine flexible Trinflasche in deren Verschluß ein Microfilter eingebaut ist. Wasser einfüllen, darauf achten, dass keine Schwebeteilchen mit in die Flasche fließen, Verschluß aufschrauben, trinken.
Da ich ja an so einem Ausflug in die Natur viel Zeit habe, nutze ich auch öfters die Gelegenheit meinen Wasserfilter zu testen. Bei stark verschmutzten Wasser (Sand, Erde, Algen,….) leere ich das Wasser durch ein Tuch in ein Gefäß und lasse es dann durch meinen Wasserfilter laufen. Ist das Wasser optisch klar und sauber, lasse ich den Schlauch vom Filter gleich direkt in den Bach hinein. Und dann heißt es pumpen, bis ich genügend Wasser für meinen Bedarf durch den Filter gejagt habe.
Kommt zu mir ins Geschäft, dann erzähle ich Euch ausführlich über meine Erfahrungen mit den verschiedenen Filtern, erkläre Euch, wie man den Filter pflegt und reiningt und was ich machen muss, wenn er bis zum nächsten Microadventure (oder einer anderen Anwendung) für mehrere Wochen im Kasten verschwindet.
Das nächste Kapitel: Essen
Im Teil 3 unserer Microadventure Serie befassen uns wir mit dem zweiten Grundbedürfnis: dem Essen.
- Wann finde ich was im Wald
- Wie kann ich es zubereiten
- Wie schnitze ich mir mein eigenes Geschirr und Besteck