Microadventure Abenteuer Teil 3

von | Mai 18, 2020

Becher schnitzen

Outdoor – Abenteuer – Teil3

Nachdem wir uns im Teil 1 unserer Microadventure Serie mit dem Übernachten in der freien Natur beschäftigt haben, im Teil 2 uns um unsere Wasservorräte gekümmert haben, befassen wir uns im Teil3 mit dem 2. Grundbedürfnis – dem Essen.

Wir wollen hier kein Lehrbuch über essbare Pflanzen, Wurzeln, Pilzen und Kräuter verfassen, davon gibt es schon genügend fundierte Literatur. Uns geht es um das Besteck und das Geschirr.

Und wie soll das einen ganzen Blog füllen?

Ich mache mein Küchenkasterl auf, nehme 2 Teller, 2 Schüsseln, 2 Becher heraus und aus der Bestecklade noch Löffel, Gabel und Messer – fertig. Ist natürlich auch eine Möglichkeit.

Aber wie schon im Teil 1 kurz angedeutet, möchte ich mich im Wald oder wohin auch immer mich mein Microadventure entführt, sinnvoll beschäftigen (und auch den Kindern die mich vielleicht, begleiten etwas Interessantes lernen). Also stelle ich mir die Aufgabe, mein erforderliches Geschirr für meine Mahlzeit, selbst herzustellen.

Besteck geschnitzt

Die Vorbereitung

Das wichtigste ist natürlich das geeignete Messer mitzunehmen, eventuell noch die Möglichkeit, ein Feuer zu machen (dazu komme ich ein wenig später). Alles andere werde ich im Wald direkt finden.

Die Wahl des Messers

Ich habe einen Faible für Messer und bin der Meinung, man kann nicht genug Messer besitzen. Ihr müsst jetzt nicht gleich Dutzende Messer einkaufen – aber hier ein paar grundlegende Tipps.
Suche ich mir das Material im Wald so kann es sein, dass ich einen kleinen Ast abhacken muss. Dafür brauche ich nicht unbedingt eine Hacke, es genügt ein feststehendes Messer mit einer etwas breiteren Klinge, das etwas schwerer in der Hand liegt.

Für das Schnitzen selbst eignet sich ein scharfes Messer mit kurzer Klinge. Überall dort, wo man etwas „aushöhlen“ möchte, so wie bei einem Löffel oder einer Tasse, nimmt man am besten ein sogenanntes Löffelmesser. Das ist ein Messer mit einer gebogenen Klinge.

Egal für welches Messer ich mich entscheide, ich muss mich damit wohl fühlen und es muss gut in meiner Hand liegen. Gerne könnt Ihr bei uns im Geschäft vorbeikommen oder Euch mit mir einen Beratungstermin ausmachen, damit wir für Dich das richtige Messer finden.

Löffelmesser für Becher

Das Holz

Zur Vorbereitung gehört es allerdings auch, seine Kenntnisse aus dem Biologieunterricht aufzufrischen. Für das Schnitzen eignen sich am besten mittelharte Holzarten.

  • Birke
  • Ahorn
  • Kirsche
  • Esche
  • Lärche
  • Kiefer

Der Birkenwald eignet sich gerade im Frühjahr besonders gut für mein Microadventure. Er liefert mir Wasser (siehe Teil2) und auch gleich das geeignete Holz für Essgeschirr und Besteck.

Birkenwald

Das Schnitzen

Jetzt brauche ich nur mehr ein geeignetes Stück Holz und schon kann es mit dem Schnitzen losgehen. Wenn Ihr noch nicht so geübt seid oder damit gerade erst anfangt, dann sucht Euch frisches Holz. Das Grünholz ist weicher und lässt sich leichter bearbeiten. Bevor Ihr das Geschirr oder Besteck verwendet, müsst Ihr es aber trocknen lassen. Bei Grünholz besteht dann die Gefahr, dass es beim Trocknen reisst.

Holz ausbrennen erspart eine Menge Arbeit

Hartes Holz lässt sich nicht so angenehm bearbeiten, dazu brauchst Du schon ein wenig Übung . Dafür ist das Teil sofort einsatzbereit.

Aus einem kleinen Holzblock eine Tasse oder Schale zu schnitzen, ist schon eine Menge Arbeit. Hier könnt Ihr Euch helfen, wenn Ihr vorher den Block ein wenig ausbrennt.

Vorsicht bei sehr trockenem Holz, es kann leicht verbrennen. Bei sehr heißem Wetter und trockenem Wald oder Boden – lasst lieber die Finger vom Ausbrennen. Funkenflug kann zu dieser Zeit sehr gefährlich sein.

Schale geschnitzt

Die Zubereitung

2 Rezepte möchte ich Euch am Schluss noch mitgeben. Das Rohmaterial findet man nahezu überall und es besteht keine Verwechslungsgefahr mit giftigen Pflanzen: Brennesselsuppe / -spinat und Tee.

Ob Ihr die Brennesseln mit oder ohne Handschuhe sammelt überlasse ich Euch. Nach dem Pflücken solltet Ihr aber auf jeden Fall die feinen Härchen entfernen, denn sonst wird die Suppe bitter. Entweder legt Ihr die Brennesseln auf und fährt mit der Hand ein paarmal darüber oder Ihr gebt die Pflanzen in ein Tuch und reibt die Blätter gegeneinander. Wasser zum Kochen bringen, Blätter dazugeben und dünsten lassen. Je nach Verhältnis Blätter zu Wasser bekommt Ihr eine Suppe oder einen Spinat. Habt Ihr ein wenig vorgesorgt könnt Ihr die Speise natürlich nach Belieben würzen oder Rahm dazugeben.

Brennesseln
Brennesselspinat

Der Tee

Natürlich kann man aus den Brennesseln auch einen Tee machen. Aber wir wollen ja ein wenig Abwechslung in unseren Speiseplan bringen.

Seid Ihr in einem Nadelwald unterwegs dann pflückt ein paar frische Fichtennadeln, am Besten die hellgrünen Triebe. Hat Euch Euer Weg an Feldern vorbeigeführt, dann habt Ihr vielleicht den blühenden Weißdorn gesehen. Blätter und Blüten pflücken (Vorsicht feine Dornen) und mit ein wenig heißen Wasser übergießen. Schmeckt nicht nur gut, sondern reguliert auch Euren Blutdruck.

Fichtennadeln
Weißdorn

Hiermit beenden wir unsere Microadventure Serie. Ich hoffe, ich konnte Euch ein wenig Lust darauf machen, den einen oder anderen Tag oder auch die Nacht in der Natur zu verbringen.

Wenn Ihr das erste Mal im Wald schlafen unter Anleitung machen wollt oder Eure bereits gewonnenen Fähigkeiten ein wenig auffrischen oder vertiefen wollt, dann habe ich genau das Richtige für Euch.

Seminar Überlebenstechniken und Survival

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