Wüstensand ist Neuland für uns
Endlich ist es soweit, über 2 Jahre mussten wir auf eine Fortsetzung des Wüstenabenteuers in Tunesien warten. Wir, dass sind Mona & Wolfgang mit dem Qii (Mercedes G), die sehr gerne Offroad unterwegs sind, aber vorwiegend im hohen Norden. Wüstensand war also „Neuland“. Unser erstes Wüstentraining 2015 mit proVENTURE endete mit einem Gefühl von MEHR – es gab einfach zu wenig Zeit die Wüste zu inhalieren, und es machte erst jetzt richtig Spaß zwischen den Dünen herum zu kurven.
Nach diesem zweiten Training hatte uns der Virus Sand so richtig gepackt. Im Jahr darauf begaben wir uns erneut mit Klaudia und Andreas nach Tunesien. Daraus entstand das „Bir-Gif-el-Boum Projekt“.
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Die Vorbereitung
Aber nun, sprich Oktober 2017, war es soweit. Die politische Lage hatte sich stabilisiert und es konnte losgehen. Wir waren bestens vorbereitet, hatten wir uns doch mit unseren Mitstreitern vorab getroffen und die Route zum „Roten See“ war von den Navigatoren – so weit möglich – geplant.
Das Team traf sich in Genua und nach 24h Fahrt mit der Fähre trafen wir in Tunis ein. Die Einreiseformalitäten waren unbürokratisch und schnell erledigt. Wir machten und sofort auf den Weg nach Douz, der letzte Ort am Rande der Wüste. Nach einigen Stunden Fahrzeit errichteten wir um Mitternacht, müde aber glücklich, unser 1. Camp in den Dünen.



3 Tage Basistraining im Wüstencamp
Unser Wüstentraining begann bereits am folgenden Tag und unsere Trainer gaben ihr Bestes, uns in den darauffolgenden 3 Tagen mit der Materie Sand vertraut zu machen. Für uns war es ja kein vollkommenes Neuland mehr. Dennoch mussten wir uns wieder an das Fahren im Sand gewöhnen. Ausserdem nahmen wir uns vor, den Qii zu schonen, dem bei unserem letzten Wüstentrip aufgrund eines zu übermutigen Sprungs über eine Düne die Hinterachse verbogen wurde. Ein Schaden der unser Reisebudget nachträglich empfindlich erhöhte und durchaus vermeidbar gewesen wäre.
Wir verbrachten die ersten 3 Tage im Basiscamp / Wüstencafe, wo wir schon erwartet wurden. Wir wurden am Morgen und Abend mit köstlichen tunesischen Speisen inkl. frisch gebackenem Brot verwöhnt – mein persönliches Highlight.




Erster Lagerplatz am Thimbaine
Am vierten Tag war es dann soweit. Wir hatten uns in Douz mit Vorräten, Treibstoff und Wasser eingedeckt, unsere Autos wurden für expeditionstauglich befunden und das Abenteuer konnte beginnen.
Nach anfänglichen Navigationsschwierigkeiten hatten wir unseren 1. Etappensieg, den Thimbaine, früher als gedacht erreicht und wir konnten bereits am frühen Nachmittag unser Lager aufbauen. Es blieb also Zeit genug die Gegend zu erforschen, Brennholz fürs abendlichen Feuer zu sammeln und den Tag bei Lagerfeuer und selbst gebackenen Brot ausklingen zu lassen.



Fahrtechnisch schwierig durch den weichen Sand
Da der Sand sehr weich war, beschlossen wir so früh wie möglich aufzubrechen, um den Morgenbonus des feuchten Sandes auszunutzen. Im Vergleich zu unserer letzten Wüstenreise hatten wir komplett unterschiedliche Anforderungen.
Dieses Mal war es fahrtechnisch schwieriger aufgrund des weichen Sandes, aber navigationstechnisch viel einfacher, da sehr viele Spuren vorhanden waren.
Auch unseren 2. Lagerplatz erreichten wir ohne allzu große Schwierigkeiten und am 3. Tag erreichten wir unser großes Ziel – den ROTEN SEE.




Der Rote See
Es war und ist einfach ein wunderbares Gefühl mitten in einer Sandwüste auf die Oase zu blicken mit dem Gefühl, es geschafft zu haben! Ich glaube, man braucht nicht zu erwähnen, dass ein Bad im See ein Highlight dieser Reise war.
Die Rückreise vom See nach Douz erfolgte auf einer anderen Route – der sogenannten Direttissima – die uns landschaftlich andere Eindrücke bescherte. Da sie fahrtechnisch nicht allzu schwierig war, blieb uns am Ende sogar noch Zeit für einen WÜNSCH-DIR-WAS-TRAININGSTAG.


Volle Unterstützung durch das Trainerteam
Es ist noch zu erwähnen, dass wir die Chance hatten, die Route selbständig zu erarbeiten, aber von Klaudia & Andreas in allen Belangen die volle Unterstützung hatten. Und sei es die Mitfahrt von Andreas bei einer Steilabfahrt, die man sich alleine nicht zutraut.




Resümee
Dieser Wüstentrip hat unsere Erwartungen voll erfüllt. Wir erreichten den „Roten See“, konnten unsere fahrtechnischen Fähigkeiten auf Sand vertiefen, lernten Kultur und Leute besser kennen und verstehen.
Wir hatten Zeit und Muße die Stille und die scheinbare Unendlichkeit der Wüste zu genießen.
Und wir sind uns sicher, dass wir wiederkommen werden. Die Sehnsucht ist noch immer nicht gestillt……
2018 war es dann auch soweit. Wir begaben uns zum dritten Mal nach Tunesien. Diesmal auch in die Berge und auf einer schwierigen Route von Süden zum Roten See.
Unsere Tourbegleiter: Klaudia & Andreas.